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Vor ca. 2 Jahren wurde, bedingt durch eine Baustelle, ein provisorischer Kreisverkehr am Hans-Schmid-Platz eingerichtet. Diese Maßnahme mit ausgeschalteten Ampelanlagen führte zum Erstaunen aller Verkehrsteilnehmer dazu, dass die Reisezeiten an diesem tagsüber permanenten Stau-Hotspot plötzlich an allen Kreuzungsarmen deutlich reduziert werden konnten.
Viele Stimmen riefen der Vernunft gehorchend dazu auf, dieses Provisorium zur Dauereinrichtung zu machen, da der Verkehr dadurch viel flüssiger abläuft und die Anrainer spürbar entlastet werden. Wider Erwarten stieß man mit diesem Ansinnen beim Magistrat auf taube Ohren.
Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen gingen die Ampeln wieder in Betrieb und der Dauerstau fand tagsüber seine Fortsetzung.
Heuer endlich war es dann soweit: Nach einstimmigen Beschlüssen in Bauausschuss und Senat wurde verkündet: Der Baubeginn des Kreisverkehrs am Hans-Schmid-Platz ist für Mitte Oktober geplant.
Der Zeitplan sieht folgendermaßen aus: Witterungsabhängig sollen bis Ende des Jahres 2013 die Straßenarbeiten für den Kreisverkehr so weit fortgeschritten sein, dass dieser weitgehend reibungslos funktioniert. Bis dahin ist im Kreuzungsbereich mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Gleichzeitig mit den Umbauarbeiten beginnt die Salzburg AG mit der Erneuerung verschiedener Versorgungsleitungen. Die abschließenden Asphaltierungs- sowie Finalisierungsarbeiten werden im kommenden Frühjahr noch einmal zu Verkehrsbehinderungen führen. Ebenfalls im Frühling wird das Gartenamt der Stadt den Kreisverkehr nach dem Vorbild Eder-Kreisverkehr gestalten.

Laut Magistrat sollen folgende Verbesserungen eintreten: Die FußgängerInnen werden hier am meisten profitieren: Anstatt langer 75 bis 90 Sekunden werden sich ihre Wartezeiten auf voraussichtlich 5 bis 15 Sekunden reduzieren, auch die Staulängen sollten deutlich zurückgehen. Erfahrungen mit Kreisverkehren zeigen auch, dass weniger Konfliktpunkte und reduzierte Geschwindigkeit der Verkehrssicherheit nützen. Entfallen werden künftig auch die Wartungs- und Erhaltungskosten für den Betrieb der Ampeln. Für die Busse wird sich aufgrund der bereits vorhandenen Busspuren in den Zufahrten wenig ändern.
Also alles Punkte, die das Provisorium dank der Baustelle 2 Jahre vorher schon in der Praxis bestätigte.
Nur leider muss an dieser Stelle festgestellt werden, dass die Stadtpolitik diese verkehrstechnischen Maßnahmen schon vor 20 Jahren umsetzen hätte sollen! Das gleiche gilt übrigens auch für andere Kreuzungen und Straßen, auch der Kapuzinerbergtunnel gehört hier dazu, der schon vor 40 Jahren realisiert hätte werden sollen. Durch diesen neuen Kreisverkehr am Hans-Schmid-Platz wird indirekt demonstriert, dass vorausschauende Verkehrspolitik bzw. Schaffung effizienter verkehrstechnischer Maßnahmen in der Stadt Salzburg leider Fremdwörter sind.
Zu obiger Schlussfolgerung passt auch, dass Ampelanlagen an wichtigen Kreuzungen wie zB Sterneck- oder Lehener Kreuzung, auch die leidige Kreuzung Münchner Bundesstraße/Lieferinger Hauptstraße bzw. Forellenweg sei hier erwähnt,  geradezu als Stauverursacher betrachtet werden müssen. Auch die Ampelregelung Neutorstraße/Leopoldskronstraße gehört dringendst verbessert. Denn es kann doch bitte nicht sein, dass zigmal am Tag wegen einem Fußgänger oder Radfahrer, der sich das Grünlicht freischalten kann, gleich 10, 15 Autos zum Rechts- oder Linksabbiegen bei Rotlicht warten müssen, und das oft sogar 2 Ampelphasen lang, weil in der Neutorstraße gerade ein Bus unterwegs ist und der natürlich auch sofort sein Grünlicht braucht!
Das (Stau-)Fass zum Überlaufen bringen dann noch LenkerInnen, die sich im dichten Kolonnenverkehr noch mit aller Gewalt in die Kreuzungen hineindrängen, diese nicht mehr verlassen können und deswegen auch noch den Querverkehr zum Erliegen bringen. Ein höherer Polizeibeamter äußerte sich dazu gerade kürzlich im Radio Salzburg sinngemäß wie folgt: Diese Rotlichtsünder gehörten natürlich bestraft, weil das sei ja auch ein Vormerkdelikt. Aber er hätte dafür zu wenig Personal und diese hätten auch andere Dinge zu tun.
Das heißt, dass die Polizei laut dieser Aussage überfordert ist, und LenkerInnen, welche im täglichen Stau Vormerkdelikte begehen und dadurch eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer darstellen, in den meisten Fällen daher ungestraft davonkommen! So weit, so schlecht!
Ein ganz anderes Thema betrifft diejenigen KollegenInnen, die in der Nacht noch immer beim alten Standplatz Haus der Natur stehen und nicht am neuen Standplatz in der Griesgasse:
Dieses sehr unkollegiale Verhalten gehört im Interesse aller KollegenInnen bitte sehr abgestellt!!!

Udo Ebner