Früher galt eine Taxifahrt als „Luxus“, heute ist sie längst eine selbstverständliche Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln geworden.
Der Preis für eine durchschnittliche Taxifahrt hat sich in den letzten fünfzig Jahren in Salzburg im Vergleich zu den übrigen Lebenshaltungskosten so verändert, dass eine Taxifahrt damals als (oft heimlicher) Luxus für Reiche angesehen, heute von jedermann als stets verfügbare Dienstleistung wahrgenommen wird, wenn es einmal schnell gehen soll, oder ein Personentransport von Haustüre zu Haustüre stattfinden soll. Vor allem in Zeiten, wo öffentliche Verkehrsmittel nicht verfügbar sind, oder subjektiv unzumutbar viel Zeit in Anspruch nehmen, ist das Taxi die selbstverständliche Alternative. Die Tarifgestaltung hat sich nach und nach den geänderten Bedingungen angepasst und daher auch manchmal gravierend verändert. So sind die Bergzuschläge, die Festspielzuschläge, die Kosten für die „Anfahrt“ eines Taxis vom Standplatz zur Aufnahmeadresse, die Zuschläge für Gepäck, oder für mehr als drei Fahrgäste, der Zuschlag für die Mitnahme von Hunden (ausgenommen Blindenhund),  der Zuschlag für fernmündlich erteilte Fahrtaufträge  und der Zuschlag für die Montage von Schneeketten im Laufe der Zeit weggefallen. Mit dieser „Bereinigung“ ist der Taxitarif für die Kundschaft wesentlich übersichtlicher geworden und der Fahrpreis erscheint daher ehrlicher. Dazugekommen ist eine Anhebung der Grundtaxe in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen, die jedoch die in anderen Branchen üblichen Zuschläge für Nacht- und Sonn- und Feiertagsarbeit nicht abzugelten vermag. Im Jahr 2002 trat eine Höchstpreisregelung für Fahrten über das Tarifgebiet hinaus in Kraft. Auch diese Regelung erleichtert der Kundschaft die Kontrolle der Korrektheit des Fahrpreises und hilft den oft schlechten Ruf des Gewerbes zu verbessern. Seit dem Jahr 2011 enthält die Tarifverordnung für die Stadt Salzburg und angrenzende Gemeinden eine Indexklausel, die vom Verbraucherpreisindex 2005 und dem Tariflohnindex 2006 für ArbeiterInnen in Gewerbe und Handwerk abhängt und so eine automatische Preisanpassung erwirkt. Mit 1. September 2013 ist diese Anpassung fällig. Im Zuge dieser Änderung sollte eine Regelung gefunden werden, die Fahrten mit einer langen Anfahrt (Nachbargemeinden) und einer ganz kurzen Besetztstrecke so bemisst, dass ein, dem Aufwand entsprechender Preis herauskommt. Dies wäre mit einer höheren Grundtaxe und einer entsprechend längeren darin enthaltenen ersten freien Wegstrecke zu erreichen.

Die massiven Veränderungen des Personenbeförderungsgewerbes durch die Liberalisierung des Zuganges - die eine Verdreifachung der Fahrzeuge mit sich gebracht hat -  sind eine große Herausforderung für unsere Gemeinschaft, durch innovative Angebote und durch Annäherung der Preisgestaltung an die öffentlichen Verkehrsmittel den Kundenkreis zu erweitern und an uns zu binden. Die 24-stündige Verfügbarkeit, die rasche Erledigung aller Fahrten und das Funktionieren ohne Subventionen der öffentlichen Hand sind unsere große Stärke. Eine gute Qualität der Fahrzeuge und der FahrerInnen muss uns allen eine Selbstverständlichkeit sein, an einer positiven Einstellung aller Beteiligten - der Gemeinschaft gegenüber - muss dringend gearbeitet werden, auch wenn der Zeitgeist in Richtung individuellem Egoismus zu gehen scheint. Die Aufrechterhaltung unserer Gemeinschaft zu leistbaren monatlichen Kosten wird wieder mehr persönliches Engagement jedes Einzelnen erfordern, der Umgang miteinander muss wieder respektvoller werden, die Regeln der Gemeinschaft von jedem eingehalten werden. Als starke nach außen geschlossen auftretende Gemeinschaft sind wir in der Lage, ein immer bedeutenderer Teil des öffentlichen Verkehrs der Stadt Salzburg zu
werden.

Erwin Gritsch